Die Sternwarte
Die Sternwarte
Die Fritz-Weithas-Sternwarte ist eine Vereins- und Volkssternwarte in Neumarkt in der Oberpfalz, die ehrenamtlich und gemeinnützig vom Verein Bayerische Volkssternwarte Neumarkt betrieben wird.
Das Observatorium liegt umgeben von relativ unberührter Natur und wenig Lichtverschmutzung in 595 Meter Höhe auf dem Mariahilfberg, in der Nähe des Neumarkter Stadtteils Höhenberg am Albtrauf des Oberpfälzer Jura im Bereich der europäischen Hauptwasserscheide.
Geschichte
Von 1461 bis 1499 wurden die ersten Anfänge von astronomischen Tätigkeiten in Neumarkt registriert.
Pfalzgraf Otto II. von Pfalz-Mosbach (Otto Mathematicus) errichtete in der Neumarkter Residenz am Ostflügel, nahe der Hofkirche, einen neuen, ca. 30 Meter hohen Turm, in dessen Spitze er seine kleine Sternwarte, den sogenannten Mathematikerturm baute.
Von dort aus ging er seinen wissenschaftlichen Interessen im Bereich der Mathematik und den astronomischen Beobachtungen nach.
Mit seinem Tode am 08. April 1499 erlosch diese Aktivität leider wieder bis in die heutige Zeit. Sein Marmorhochgrab befindet sich in der Hofkirche. Ende des 17. Jahrhunderts (1695) wurden Teile des Pfalzgrafenschlosses abgerissen, darunter war auch der sogenannte Mathematikerturm.
Der Verein
Am 12. Juni 1969 gründete sich unter dem Vorsitz des Neumarkters Fritz Weithas ein Verein, der sich die Errichtung einer Volkssternwarte in Neumarkt zum Ziel setzte.
Der Bau der Sternwarte fand in den Jahren 1972 bis 1974 in mehreren Bauabschnitten statt und wurde zu einem großen Teil durch Privatspenden und auch durch Mittel der öffentlichen Hand finanziert. 1997 und 1998 wurde fast die gesamte Anlage renoviert. Der Verein selbst hat heute rund 250 Mitglieder.
Die Sternwarte verfügt heute über einen zwölf Meter hohen und fünf Meter breiten Beobachtungsturm mit einer drehbaren Kuppel. Ihm schließt sich ein Nebentrakt mit Vortragsraum für 80 Personen und Sozialeinrichtungen an, auf dessen Dach sich eine weitere, 80 Quadratmeter große, Beobachtungsplattform befindet. Der rund 60 Quadratmeter große Vortragsraum ist mit einer modernen Multimedia-Anlage ausgestattet.
Neben Himmelsbeobachtungen betreibt der Verein auch massive Öffentlichkeitsarbeit. Wöchentlich werden der Bevölkerung Vorträge und Himmelsführungen angeboten. Einmal im Monat findet extra für Kinder ein besonderer Abend statt, wobei Astronomie aus allen Bereichen altersgerecht vermittelt wird. Derzeit besuchen rund 2500 Menschen im Jahr die Sternwarte.
Bereits seit ihrer Gründung gab es Bestrebungen, die Sternwarte nach einer astronomisch aktiven Person der Region zu benennen. So waren bereits Pfalzgraf Otto II. von Pfalz-Mosbach und der Raketenwissenschaftler Hermann Oberth im Gespräch. Am 1. Mai 2007 wurde sie nach ihrem Gründer in Fritz-Weithas-Sternwarte umbenannt.
Vielen Dank an Andreas und Hella Spiering von flyingrobots für die Luftaufnahmen mit einer Drohne.
Eine Rarität aus vergangenen Zeiten
Filmsequenz über eine Mondfinsternis. Aufgenommen von einem Kamerateam des Bayerischen Rundfunks mit Fritz Weithas, seiner Ehefrau und einigen Vereinsmitgliedern. Drehorte waren die Sternwarte Neumarkt und das damalige Privathaus des Sternwartengründers.